M O N O D G R A P H I E SErinnerung an Adolphe Monod (1802-1856) |
Adolphe Monod und die Diakonissen von Reuilly
Die Gemeinschaft der Diakonissen von Reuilly wurde im Jahr 1841 von Antoine Vermeil (1799-1864) und Caroline Malvesin (1806-1889) gegründet. Vermeil war Pfarrer in Bordeaux und anschließend in Paris (ab 1840), Malvesin Volksschullehrerin in Bordeaux und Mitglied der Gemeinde von Vermeil. Adolphe Monod kam wenig später (im Jahr 1847) nach Paris. Es stellt sich daher die Frage, ob er mit der neugegründeten Bewegung verbunden war. Meine Nachforschungen in diesem Sinn ergeben, daß sich Adolphe Monod zwar nicht persönlich eingebracht hat, daß er sich aber für die Diakonissen interessiert hat und ihre Gründer direkt und indirekt ermutigt hat. Gustave Lagny, der Geschichtsschreiber der Diakonissen, hat jedenfalls zum Ausdruck gebracht, daß Monod „ein treuer, solider und wertvoller Unterstützer der entstehenden Gemeinschaft und ihrer Anführer“ war [1]. Es gab in der Tat mehrere Kontaktpunkte:
Als die Diakonissen von den Liberalen (hinter Athanase Coquerel (1820-1875)), aber auch von manchen Mitgliedern des evangelischen Flügels (vor allem Valérie de Gasparin (1813-1894)) angegriffen wurden, scheint Adolphe Monod ihnen keine direkte Unterstützung zukommen haben zu lassen, aber er ermutigte ihre Führer. Das ist jedenfalls die Auffassung von Gustav Lagny :
Man kann noch hinzufügen, daß der Arzt Henri Morin (1830-1899), der Ehemann von Mary Monod (1841-1890) und somit der Schwiegersohn von Adolphe, von 1858 bis 1899 der Hausarzt der Diakonissen war [4]. Eine andere Tochter von Adolphe, Sarah Monod (1836-1912) stand den Diakonissen und insbesondere ihrer Superiorin, auch sehr nahe. Ihr verdanken wir die Broschüre „La sœur Malvesin, diaconesse, 1806-1889“ („Schwester Malvesin, Diakonisse, 1806-1889), die 1893 veröffentlicht wurde. Die mir vorliegenden Dokumente lassen sich also so zusammenfassen, daß es wohl übertrieben wäre, Adolphe Monod als einen glühenden Verfechter der Diakonissen darzustellen. Dennoch ist unbestreitbar, daß er den Männern hinter der Bewegung, also den Pfarrern Vermeil und Vallette, tief verbunden war und daß er ihnen in schweren Stunden Mut gemacht hat. Die Tatsache, daß sein Bruder Gustave, seine Tochter Sarah und sein Schwiegersohn sich stark für die Diakonissen eingesetzt haben, scheint auch zu belegen, daß diese Institution der Familie Monod insgesamt viel bedeutete.
Quellen:
[1] Gustave Lagny, Le Réveil …, p. 22 [2] Gustave Lagny, Le Réveil …, p. 165 [3] Gustave Lagny, Le Réveil …, p. 129 [4] Gustave Lagny, Le Réveil …, p. 165 |
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